Stress - Wirkung

Die Hawaiianische Vorstellung von Gesundheit und Heilen ist für unsere Moderne Welt sehr nützlich. Sie basiert auf dem Wort ola, das auch "Leben" und "das erreichen von Frieden" bedeutet; die Wurzel dieses Wortes bedeutet "überreiche Energie". Krankheit, der entgegengesetzte Zustand, wird ma'i genannt; die Wurzel dieses Wortes bedeutet "ein Spannungs-Zustand". Hier kommt also klar zumAusdruck, das Krankheit als Zustand mit Spannung zusammenhängt. Alle hawaiianischen Wörter, die sich auf das Heilen beziehen, bedeuten sinngemäs "Energie zum Fliessen bringen, das heisst stress-bedingte Spannung zu lösen.


Die Stress - Wirkung

Buchstäblich alles, was wir tun, verursacht Stress, und das ist ganz natürlich so. Gedanken, Gefühle, körperliche Tätigkeit, Ernährung, Umweltbedingungen - alle diese Faktoren verursachen naturgemäss Stress. Was jedoch nicht natürlich ist - im Gegensatz zu normal-, ist anhaltender Stress. Dem natürlichen Fluss des Lebens entspricht ein sich wiederholender Zyklus:

Stress-Spannung-Lösung-Entspannung-Stress und so weiter. Der unatürliche Fluss sieht etwa folgendermassen aus:


Stress-Spannung-Lösung-Entspannung

Stress-Spannung-Lösung-Entsp

Stress-Spannung-Los

Stress-Spannung-Stress


Da die Lösungs- und Entspannungs-Teile des Zyklus gehemmt werden, bauen sich Stress und Spannung weiter auf. Wenn die Spannung, durch Stress einen bestimmten, individuell verschiedenen Punkt erreicht, beginnen die Körperfunktionen zu versagen. Obwohl wir uns hier in erster Linie mit dem Körper befassen, solltn Sie doch im Auge behalten, dass die gleichen Gedanken auch für Beziehungen, Gesellschaften und die Naur gelten. (Biokybernetik).


Wenn der Körper Stress erlebt, geschehen fünf Dinge fast gleichzeitig:


1. Zucker wird in den Blutstrom freigegeben. Der natürliche Zweck ist hierbei, Energie zum Handeln zur Verfügung zu stellen; im natürlichen Zyklus wird genau die richtige Energiemenge freigesetzt, um in der erlebten Situation angemessen zu handeln. Werden jedoch die Lösungs- und Entspannungs-Teile des Zyklus unterbrochen, wird mehr Zucker als nötig freigesetzt, und Disharmonie entsteht. Etwas kräftige körperliche Bewegung hilft, den überschüssigen Blutzucker aufzubrauchen.


2. Die Thymusdrüse zieht sich zusammen. Die grosse Drüse in der Mitte der Brust hinter dem Brustbein spielt beim Wachstum der Kinder eine wichtige Rolle; beim ERwachsenen gilt ihre Hauptaufgabe dem Immunsystem. Eine natürliche Kontraktion und Ausschüttung soll die Produktion weisser Blutkörperchen anregen; anhaltende Kontraktion hingegen behindert sie und trägt bei zu Gefühlen der Aengstlichkeit. Klopfen Sie mit den Fingern leicht auf die Brust, um eine Entspannung Ihres Thymus zu erleichtern.


3. Muskeln spannen sich an, um Zellen zu stärken und anzuregen als Vorbereitung für das der Situation angemessene Handeln. Der Entspannungs-Teil des Zyklus ermöglicht den Muskeln, sich zu erholen und wieder aufzuladen. Bodybuilder wissen, dass Muskeln durch wiederholtes Spannen und Entspannen gestärkt werden und wachsen. Anhaltende Muskelspannung dagegen verursacht eine Kollaps der Zellen. Die Ansammlung von Toxinen und eine Verminderung von Sauerstoff und Nährstoffen. Schmerzen sind allem Anschein nach nicht nur auf muskuläre Anspannung zurückzuführen, die die Nerven beeinträchtigt, sondern auch ein Mangel an Sauerstoff auf zellularer Ebene. Muskeln sind übrigens nicht nur jene grossen Fleischmassen, die ihren Körper bewegen. Nerven und Organe sind ebenfalls in Mukelgewebe eingehüllt. Dehnübungen und kräftige Selbstmassage werden helfen, die Muskelanspannung zu lindern.


4. Die Kappilaren erweitern sich, Kapillaren sind die haarfeinen Blutgefässe, die der unmittelbaren Blutver- und Entsorgung auf zellularer Ebene dienen. Sie bilden so wtwa wie ein Netz aus Schläuchen, das dem Sauerstoff und den Nährstoffen audem Blutstrom die Möglichkeit gibt, zu den Zellen zu gelangen und sie zu nähren. Unter Stress weiten sich die Oeffnungen im Netz und das Plasma, eine wässrige-klare Substanz, die Blutzellen und Nährstoffe trägt, gelangt rascher hindurch. Während des Entspannungs-Teils im Zyklus sollen dadurch die Zellen rascher ernährt und gereinigt werden. Toxine werden in das Lymphsystem gespült, von diesem abtransportiert, fortgetragen und der Ausscheidung zugeführt. Unter anhaltender Spannung wird der <lymphfluss verlangsamt, Plasma und Eiweisse stauen sich zwischen den Zellen an und verursachen eine Toxin-Ansammlung, Druck und Schwellung, und behindern dabei auch die Versorgung der Zelle mit Nährstoffen und Sauerstoff. Unter extremem Stress, etwa durch Verletzung oder Schock, öffnet sich das Kappilarnetz so weit, das auch Blutkörperchen austreten und schwarze oder blaue Flecken und/oder auffallende Blässer verursachen. Aus diesem Grunde kann nach einem sehr schweren Schock sogar eine Blutransfusion notwendig werden, da die Blutkörperchen das gefässsystem durch die Kapillaren verlassen. Eine sanfte Massage - nicht jedoch im Bereich der verletzten Stlle - ist bei diesem Zustand ebenfalls hilfreich.


5. Zellen geben Toxine ab. Diese Freisetzung von Gift- und Abfallstoffen ist ein natürlicher Teil ihrer regelmässigen Tätigkeit. Unter Stress steigert sich die Zellaktivität (solange die Spannung sie nicht behindert) und damit auch die Menge der abgegebenen Toxine. Auf natürlichem Wege werden diese Toxine vom Plasma fortgespült und vom Lymphsystem abtransportiert, um durch Schwitzen, Ausatmung und Ausscheidung ausgeschieden zu werden. Wenn anhaltende Spannung die Beseitigung der Toxine behindert, sammel sie sich an, vergiften die Zellen der Umgebung und gelangen durch die geweiteten Kapillaren ind den Blutstrom; so können sie schliesslich das Gehirn und die Drüsen beeinflussen. Das ist ein Grund, warum manche Menschen schwindlig oder gereizt werden, wenn sie durch Massage oder ein anderes Mittel nach einem langen Zustand der Anspannung in die Entspannung kommen. Tiefes Atmen ist sehr hilfreich; es regt das Lymphsystem an und trägt zur Ausscheidung von Toxinen bei.


Die hier geschilderten Stress-Auswirkungen können wir, mehr oder weniger stark ausgeprägt, überall im Körper feststellen, besonders aber in den vom Stress direkt betroffenen Bereichen. Da alle Zustände körperlichen Krankseins mit Sress in Verbindungen stehen, dürfte es überaus nützlich sein, die Stress-Ursache zu kennen, um eine Heilung herbeizuführen.


Quelle - Serge Kahili King - Der Stadt-Schamane Psychosomatischer - Stress

                                                         mejhr..