Jeder Mensch kann über Hände und Füsse mit dem ganzen Leib in Verbindung treten. Dies lässt sich nutzen, um:
- Stress zu verringern,
- Energie zu sparen,
- mehr Leibbewusstsein aufzubauen.
Bedient man sich dabei regelmässig und häufig der Sinneserfahrung, so wird die Möglichkeit der Interaktion zur Chance für den Umgang mit dem eigenen Leib. Eine derartige Interaktion gestattet eine bessere Ausnutzung der Leibeigenen Energiequellen und liegt jedem Konzept der "Selbsthilfe" zugrunde.
Energie
Energie bildet die Grundlage des Leibhaushalts. Sie ist zwar immer nur beschränkt vorhanden, ist aber regulier- und auch konservierbar. Um eine bestimmte Entfernung zurückzulegen, brauchen wir eine bestimmte Menge an Energie. Kleine Einsparungen bei jedem Schritt können sich zu grossen Einsparungen summieren. Uebermittelt man den Händen und Füssen bestimmte Sinneserfahrungen, kann man damit das Stressmuster durchbrechen und dadurch eigesparte Energie als Investition in die körpereigenen Energiereserven einbringen. Energiesparende Techniken, bei den Aktivitäten des täglichen Lebens angewandt, ergeben so ein praktisches Programm des Schutzes und der Erhaltung, Energie, die der Tonus oder die allgemeine Körperkommunikation verbrauchen, lässt sich durch angewandte sensorische Information steuern.
Sensorische Signale
Sensorische Signale stellen die Kommunikation mit der Aussenwelt her, sie sind sozusagen die "Lokalreporter" der Sinnesorgane, die den Leibhaushalt mit Informationen versorgen. So bedeutet etwa das Erfühlen des Bodens unter den Füssen, wenn man durch Sand geht, eine Anforderung an den gesamten Körperhaushalt, die sich gleichzeitig auf den Verbrauch der leibeigenen Energiequellen auswirkt.
Die Anwendung gleichmässiger und häufiger sensorischer Reize erzeugt eine Vielfalt von Signalen und führt dazu, dass der Leib seinen Tonus neu "überdenkt". Wie in jeder Lernsituation gilt auch hier, dass der Leib so schneller umstellen kann, je öfter er die Situation "übt". Das Einüben einer Vielzahl von Situationen verringert die Anforderungen an den jeweils betroffenen Leibteil
Fortbewegung (Lokomotion)
Die Fortbewegung ist
- Energieverbrauch
- ein sensorisches Signal
- Ausdruck des körpereigenen Bereitschaftssystems.
Tonus
In Bezug auf den Leibhaushalt zählt der Tonus zu den Hauptverbrauchern der Leibenergie. Möglichkeiten der Interaktion und Ausnutzung der Körperfunktionen ergeben sich deshalb, weil die Fortbewegung der Organisation bedarf. Hände und Füsse sind Teil dieser Organisation. Sie haben am Leibhaushalt Anteil, nämlich an
- Energieverbrauch des Leib,
- Spannungs-(Tonus)Niveau,
- Körperbewusstsein.
Der Tonus reguliert den Energieverbrauch, indem er den bisherigen Versuch, die gegenwärtigen Anforderungen und auch zukünftige Ansprüche berücksichtigt. Dieser aktive Entscheidungsprozess ist notwendig, um das ständige "Bereit sein" des Körpers zu gewährleisten. Während des Schlafs brauchen wir zum Beispiel eine andere Bereitschafts Lage als im wachen Zustand.
Der Tonus entsteht durch einen dynamischen Prozess, der von sensorischen Signalen, vor allem von Signalen der Fortbewegung, beeinflusst wird.
Grundlegendes zum Einfluss auf den Leib
1. Es ist möglich, den Leib durch sensorische Signale zu beeinflussen.
2. Hände und Füsse sind sensorische Organe und dienen der Sammlung von Informationen.
3. Die von ihnen gesammelte Primärinformation bezieht sich auf die Lokomotion (Gehen ,Laufen, Stehen).
4. Die Fortbewegung ist Bestandteil der Ueberlebensmechanismus, der die Fähigkeit zu Kampf oder Flucht garantiert.
5. Informationen über die Fortbewegung und über die inneren Organe werden angesammelt, um das Ueberleben zu sichern
und das nötige Spannungsniveau zu erhalten, das unter anderem wieder wesentlich von der Fortbewegung abhängt.
6. Die Fortbewegung verbraucht Energie.
7. Der zur Fortbewegung nötige Energieverbrauch kann zum "Verschleiss" des Leibes beitragen.
8. Da die Fortbewegung selbst eine erlernte Aktivität ist, können einzelne ihrer Elemente so "umgelernt" werden, dass sich der
Energieverbrauch verringert.
9. Die einzelnen Elemente der Fortbewegung kommunizieren durch Tiefendruck, Dehnung und Bewegung von Gelenken,
Sehnen und Muskeln miteinander.
10. Der Leib lässt sich beeinflussen, indem man die sensorischen Signale der Lokomotion nachahmt und
"künstlich" anwendet. In diesem senso-lokomotorischen System kommt den Füssen eine besondere Bedeutung zu. Die
häufige Anwendung verschiedener sensorischer Signale auf Hände und Füsse wirkt kumulativ, durchbricht schliesslich das Stressmuster, stellt das Niveau des Energieverbrauchs im ganzen Leib neu ein und hat ein erhöhtes Leib-bewusst sein zur Folge.
Literatur
Text, Kevin und Barbara Kunz, Reflexzonenmassage